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Der sizilianische Autor berichtet über Bernardo Provenzano, der lange Zeit der Kopf der sizilianischen Cosa Nostra war. Außerdem beschreibt er, wie die Mafia funktioniert.

Der große alte Mann der italienischen Gegenwartsliteratur Andrea Camilleri ist auch mit fast 85 Jahren noch immer sehr produktiv. Neben seiner Commissario Montalbano-Serie hat er sich jetzt des Themas Mafia angenommen und ein Lexikon zusammengestellt, in dem sich alles um den berühmten Kopf der Cosa Nostra, Bernardo Provenzano, dreht. Mit Hilfe der "pizzini", das sind kleine kassiberartige Zettel, mit denen der 43 Jahre im Untergrund lebende Provenzano mit der Außenwelt kommunizierte, ist so ein Porträt entstanden, das alle Facetten dieser schillernden Persönlichkeit abdeckt: Wie war das Verhältnis Provenzanos zur katholischen Kirche? Wie kleidete er sich? Wie stark beeinflusste sein Prostataleiden sein Leben? Wie führte ein Müllsack zu seiner Verhaftung im Jahr 2006? Dieses Lexikon ist so stark auf "Onkel Binnu" (so Provenzanos Spitzname) fokussiert, dass ein Gesamtbild der heutigen sizilianischen Mafia, wie der deutsche Titel vermuten lässt, nicht entsteht. Da aber Andrea Camilleri der Autor dieses recht speziellen Buches ist, dürfte mit Nachfrage zu rechnen sein. (2)