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Im Interview durchstreifen die beiden heute über 80-jährigen Vertreter des "liberalen Gewissens der Republik" ihre politische Karriere und bekennen sich nach wie vor zu den Essentials des sozialen Liberalismus.

Rezension: Das "Gipfeltreffen" zwischen den heute über 80-jährigen Vertretern des "liberalen Gewissens der Republik" war bereits in Heft 47/2014 des "SZ-Magazins" vorbereitet worden. Hier nun die Langfassung des Interviews. Baum und Hirsch erzählen den Journalisten von den wichtigen Stationen ihres politischen Lebens, von ihrer Kindheit in der SBZ, den Anfängen in der doch recht rückwärts gewandten FDP, vom Aufbruch der 1968er und ihren Kämpfen für ein liberales Deutschland, auch als Funktionsträger, bis hin zu ihrem heutigen Engagement gegen Vorratsdatenspeicherung, Lauschangriffe und Online-Durchsuchungen. Der Band endet mit ihren Positionen zu den aktuellen Themen Eurokrise, Ukraine-Konflikt, Flüchtlinge - und natürlich auch mit der Frage nach der Zukunft der FDP. Wenn sich beide Autoren auch nicht immer einig sind, eint sie die Überzeugung, dass die marktradikale Position der Partei eine "Perversion" gewesen sei und die FDP den Mut brauche, ihr eigenes Gesellschaftsideal neu zu formulieren: eine liberale Gesellschaft mit sozialer Verantwortung. - Eine Streitschrift wie eine Geschichtslektion gleichermaßen.