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Standort 2: Romane - A-Z	Standort 3:	Signatur: Boet	Status: Verfügbar	Vorbestellungen: 0	Frist:

Der Schriftsteller Henning Boysen erhält in Rom die Nachricht, dass sein Vater im Sterben liegt. Er reist nach Deutschland, um Abschied zu nehmen. In Gesprächen brechen alte Wunden aus seiner Kindheit und Jugend auf. Doch es gelingt ihm, sich von der Vergangenheit zu befreien.

"... man darf nicht in den Fehler verfallen, beim Schreiben bestimmte künstlerische Absichten zu verfolgen" - offenbar keine günstigen Voraussetzungen für einen neuen Roman des in einer italienischen Küstenstadt wohnenden deutschen Schriftstellers, dessen frühere Bücher "inzwischen in irgendwelchen Volksbibliotheken verschollen" sind. Boëtius - zuletzt "Die blaue Galeere" (BA 10/04) - erzählt in anschaulichen Bildern vom schwierigen, in Rückblenden auf Kindheit und Jugend des Helden beschworenen Verhältnis des von Selbstzweifeln Geplagten, der erst durch Verlust und Tod zur inneren Befreiung gelangt. Das formal anspruchsvolle, sprachlich dichte und anschauliche (durch die "Schlechtschreibreform" ein wenig verunzierte) Werk zeichnet ein psychologisch überzeugendes Charakterporträt und bietet in lebendigen Szenen und Gesprächen fesselnde Unterhaltung auf intellektuellem Niveau.