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Die Schlacht von Waterloo südlich von Brüssel am 18.06.1815 beendete Napoleons "Herrschaft der 100 Tage". Immer noch interessieren die Abläufe, das Handeln der Beteiligten, die Chancen und Unterlassungen, die einen Schlachtausgang beeinflussen. Dem Autor gelingt ein fesselndes Schlachtenporträt.

Neue historische Erkenntnisse wird man zu einem Thema, das eine ganze "Erinnerungsindustrie" (M. Füssel: "Waterloo 1815") hervorgebracht hat - es gab eine unübersehbare Flut von Darstellungen, Erinnerungen und Quellensammlungen - kaum mehr erwarten. Also geht es eher um darstellerische Raffinesse und erzählerische Eleganz. Willms, frankophiler Journalist und Historiker, ist hier auf vertrautem Terrain (u.a. "Napoleon", "Talleyrand", "Tugend und Terror"). So werden die Ereignisse geschildert und die historischen Debatten der Vergangenheit (die Bedeutung der Gefechte bei Quatre-Bras und Ligny am 16.06., das Versagen des Marschall Ney) ventiliert ebenso wie die Frage, welcher Name sich durchsetzen würde: Schlacht von Mont Saint-Jean (Napoleons Favorit) oder Waterloo (Wellingtons Hauptquartier) oder Belle-Alliance (Blüchers Vorschlag) wegen der faktischen und symbolischen Bedeutung dieses Ortsnamens?