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Die bekannte russische Autorin, die 2009 mit dem Alexander-Men-Preis für interkulturelle Vermittlung zwischen Russland und Deutschland ausgezeichnet wird, widmet ihren neuen Roman einem Mann, "der sein Leben lang bewusst und konsequent für Verständigung und Versöhnung gewirkt hat". Oswald Rufeisen, genannt Bruder Daniel, der hier im Roman "Daniel Stein" heißt, war ein polnischer Jude mit einer schillernden Biografie. Er arbeitete für die Gestapo und das NKWD, ermöglichte Hunderten von Juden die Flucht aus einem Getto in Weißrussland, versteckte sich vor den Nazis in einem Kloster, wurde ein Karmelitermönch und emigrierte nach Israel, wo er eine Gemeinde nach urchristlichem Vorbild gründete. Ulitzkaja zeichnet seinen abenteuerlichen Lebensweg nach und arrangiert Briefe, Vorträge, Tagebuchaufzeichnungen, Gespräche u.a. zu einer weit ausgreifenden, kunstvoll zwischen Fiktion und Realität oszillierenden Geschichte mit vielen Seitenlinien.