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Der Petersburger Titularrat Goljadkin ist in äußerster Erregung: ein junger Amtskollege wurde von seinem Gönner befördert. Da begegnet Goljadkin ein Mann, der ihm zum Verwechseln ähnlich sieht - sein Doppelgänger. Dostojewski lässt das gespaltene Bewusstsein Goljadkins als wirklich existierende Figur auftreten, beschreibt so die widersprüchliche Innenwelt eines Menschen. Es entspinnt sich ein Kampf zwischen beiden, den der "reale" Goljadkin verliert, der schließlich in der Irrenanstalt landet. Nicht materielles Elend bedingt sein Scheitern, sondern die "extrem hierarchische Gesellschaftsstruktur", "in der das Ansehen ... ausschließlich von der äußeren Stellung abhängt". In dem Augenblick, in dem er das eigene Selbstbild nicht mehr mit der nüchternen Selbstwahrnehmung in Einklang bringt, tritt sein anderes Ich als Projektionsfigur heraus. Der Doppelgänger verkörpert "Goljadkins unbewusstes Ich und sein egozentrisches Streben nach beruflichem und persönlichem Erfolg". In der Hörspieladaption werden die 2 Gesichter einer Person durch Ignaz Kirchner und Ulrich Matthes beklemmend aktuell vermittelt.