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Helene Wesendahl erwacht auf der Intensivstation, Diagnose Hirnschlag! Sprache und Erinnerungen sind ausgelöscht, sämtliche Körperfunktionen außer Kontrolle. Aber Helene gibt nicht auf. Unendlich langsam, begleitet von vielen Rückschlägen, Wut und Verzweiflung, findet sie den Weg zurück ins Leben, erkämpft sich jeden Augenblick ihrer Vergangenheit neu. In K. Schmidts neuestem, stark autobiografischen Roman (zuletzt "Seebachs schwarze Katzen") besticht vor allem die Sprache. Zuerst minimalistisch reduziert, spiegelt sie in ständigem Wechsel von Vergangenheit und Gegenwart erst in kurzen, später immer längeren Textpassagen den Kampf um die eigene Selbst-(Wieder-)findung (oder Neufindung?). Oft quälend, aber ebenso häufig mit Galgenhumor versetzte Erinnerungsfetzen und Überlegungen der Protagonistin machen die Lektüre zu einer Gratwanderung zwischen Mitleid und Bewunderung. Zu Herzen gehende, Hochachtung abnötigende literarische Verarbeitung eines eigenen Schicksals.

Deutscher Buchpreis 2009