Standort 2	Standort 3	Signatur	Status	Vorbestellungen	Frist
Standort 2: Hörbuch	Standort 3:	Signatur: A-Z	Status: Verfügbar	Vorbestellungen: 0	Frist:

Eines der wenigen Tondokumente des öffentlichkeitsscheuen Hesse aus dem Jahre 1955 ist das Märchen "Der Dichter", das er bereits 1913 schrieb und das vier Jahrzehnte später nichts an Bedeutung für ihn verloren hatte. Er nimmt darin Motive aus den späteren, vom östlichen Denken geprägten Dichtungen "Siddhartha" und "Das Glasperlenspiel" vorweg: Es schildert den Weg des chinesischen Dichters Han Fook, der seine Braut verläßt, um die "Beglückungen der Kunst" zu erfahren, die über die weltliche Schönheit hinausgeht. Er begibt sich an die Quelle des großen Flusses, um bei dem Meister des vollkommenen Wortes seine Dichtkunst zu verfeinern und kehrt als alter Mann in seine Vaterstadt zurück, um beim Lampenfest am Fluß zu erkennen, daß die Bilder seiner Seele sich nicht mehr unterscheiden von den Bildern auf der Wasseroberfläche. - Auch die anschließenden Gedichte kreisen um die tiefe Erfahrung der Seele in den Bildern der Wirklichkeit. Ergänzt werden die Originaltöne von der Erzählung "Der Wolf" und dem "Brief an einen Kommunisten", der seine politische Unbestechlichkeit bezeugt, gelesen von Siemen Rühaak.