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Der Physiker Bojowald zeigt anhand von Berechnungen, dass es ein "Davor" vor dem Urknall gegeben haben muss: negative Zeit, umgestülpte Raumverhältnisse und einen sich zusammenziehenden Kosmos, der nach dem großen Knall expandierte.

Der Urknall als kosmologisches Standardmodell hat sich bisher bewährt, hat aber seine Grenzen bei Singularitäten, wo mathematisch unendliche (=unphysikalische) Werte auftreten. Notwendig ist eine Vereinigung von Relativitäts- und Quantentheorie, z.B. die mathematisch sehr komplexen Stringtheorien (60er-Jahre), die zusätzliche Dimensionen benötigen oder die hier vorgestellte (in den 90er-Jahren entwickelte) nicht weniger anspruchsvolle "Schleifen-Quantengravitation", die ohne diese auskommt. Letztere reicht nun - zumindest mathematisch - über den Urknall hinaus in ein Vorgängeruniversum und bietet eventuell überprüfbare Aussagen (Beobachtung, evtl. in beschränktem Maß Experimente LHC CERN). Die Loop-Theorie ist auch eine Erweiterung der bisherigen Theorien der schwarzen Löcher. Wichtig ist dem Autor die Beziehung zwischen den Lösungen von Gleichungen und physikalischer Realität. Ein teilweise recht spekulatives Buch, hoch aktuell, hoch abstrakt, das manche Ansprüche an den Leser stellt. Breite Empfehlung.