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Standort 2: Psychologie	Standort 3:	Signatur: Allgemeines	Status: Verfügbar	Vorbestellungen: 0	Frist:

Die Wissenschaftsjournalistin Gebhardt geht den historischen Wegmarken nach, die zu der heute mal beklagten, mal gefeierten Durchdringung unseres Alltagslebens durch die Psychologie in den letzten 100 Jahren geführt haben. Dabei wird der Bogen gespannt von der Etablierung der Psychologie als angewandter Disziplin, die ihr Menschenbild im Erziehungs- und Therapie-, Straf-, Militär- und Industriekomplex in den Dienst gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Interessen gestellt hat, bis hin zur Humanistischen Psychologiebewegung nach dem 2. Weltkrieg, die eine Versöhnung zwischen den objektiven Erfordernissen und den subjektiven Glücksvorstellungen versuchte. Der gut lesbare, pointierte Großessay endet nicht moralinsauer-reaktionär; die Autorin sieht vielmehr als das große, bleibende Verdienst der Psychologie nach S. Freud, dass sie trotz aller Übertreibungen der Individualität eine Sprache verschafft habe, einen Rahmen, innerhalb dessen "Die Begebenheiten des Lebens organisiert werden können". Ein erhellender Marsch durch die Geschichte der Psychologie als Deutungsmacht. (2)