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Schonungslos ehrlich stellt Eva sich und ihrer Umwelt Fragen zur Tat ihres Sohnes Kevin, die in einer langen Reihe von Massakern und Amokläufen steht, und nicht nur ihr Leben zerstörte.

Eva Katchadourians Leben ist auf einen Schlag aus den Fugen geraten - weshalb, teilt sie ihrem Mann Franklin in Briefen mit. Sie sind eine Rückerinnerung an herrliche Ehejahre mit ihm, aber auch eine genaue Analyse ihrer Gemütszustände. Warum wollte sie mit 37 nun doch unbedingt ein Kind. Und dann die niederschmetternden Erfahrungen in der Schwangerschaft und bei Kevins Geburt. Von Anfang an ist ihr Verhältnis zum Sohn gestört - sie erkennt, was Franklin nicht wahrhaben will. In ihrer schonungslosen und ehrlichen Sicht auf das Familienleben versucht sie hinter die bohrende Frage zu kommen: Hätten wir es verhindern können? Am 7. April 1999 begeht K. K., wie er nur noch von den Medien genannt wird, ein Massaker an seinen Mitschülern und Lehrern; das ist längst nicht alles. Der New Yorker Journalistin Lionel Shriver ist ein präzise hinterfragter zeitkritischer Gesellschaftsroman gelungen, verstörend und spannend zugleich. Ein breites Lesepublikum ist wünschenswert.