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Aus ihrem Grab heraus erzählt Großmama mit liebevoller Boshaftigkeit von ihrer jüdisch-katholischen Familie, von Nazizeit und Emigration, vom Fuß fassen in der neuen Heimat Amerika, von schwachen Männern und starken Frauen.

Eine New Yorkerin in Berlin, Irene Dische, erzählt aus der Perspektive ihrer unerschrockenen Großmutter die Geschichte dreier Frauengenerationen zwischen Katholizismus und Judentum, zwischen Nazideutschland und der neuen Welt, zwischen Männern und Kindern. Großmama selbst hatte als gestandene Katholikin aus gutem, antisemitischem Hause einen jüdischen Arzt geheiratet und folgte ihm ins Exil nach Amerika, um dort erneut einen ordentlich-bürgerlichen Hausstand zu gründen. Die hochbegabte Tochter Renate, Musikerin und Wissenschaftlerin, schlägt aus der Art und sucht sich stets die falschen Männer aus. Enkelin Irene toppt das als echtes Kind der 1960er mit Hippietouren um die Welt und kostspieligen Eskapaden. Der sarkastisch-jüdische Humor kam nicht bei allen Rezensenten des hochgehandelten Buches (BA 2/06) gleich gut an, da er mittlerweile allzu sehr im Trend zu liegen scheint. Die leisen Zweifel am Text erübrigen sich allerdings beim Hörbuch. Die unnachahmliche Hannelore Hoger gibt der Großmutter eine Stimme, die jeden Kritiker entwaffnet. Allen empfohlen.